Meine Suche nach Informationen zu Ersten Kreuzzug bzw. zum Massaker in Jerusalem im Zuge dessen Eroberung ließ mich zuerst zum „Lexikon des Mittelalters“ greifen. Zunächst suchte ich generell nach dem Begriff „Kreuzzug“ um einen allgemeinen Einstieg in das Thema zu wagen. Der Artikel zum Thema ist in drei Hauptpunkte gegliedert: Zunächst eine Begriffsdefinition, dann eine Beschreibung der Kreuzzüge im Orient und schließlich eine Beschreibung der Kreuzzüge außerhalb des Orients. Die Begriffsdefinition wiederum ist in folgende Unterpunkte aufgespalten: „Der Heilige Krieg im Christentum“, „Der Kreuzzug“ und „Die Stellung des Kreuzfahrers“. Der erste Unterpunkt bietet einen Kurzüberblick über die Herangehensweise des Christentums zum Heiligen Krieg, während der zweite sich mit dem Kreuzzug als solchen und seinem Wesen befasst. Der dritte Unterpunkt schließlich thematisiert das Subjekt des Kreuzzuges, den Kreuzfahrer, und beschreibt seinen rechtlichen Status.
Es folgt eine Beschreibung der Kreuzzüge im Osten, wobei für mich selbstverständlich der erste von herausragender Bedeutung ist.
Am Ende des Artikels findet sich eine ausführliche Bibliographie, die jedoch nicht nach Kreuzzügen oder Themen sortiert, sondern auf bunt gemischte, auch fremdsprachige,Literatur zum Thema verweist. Innerhalb des Artikels finden sich zahlreiche Verweise auf andere Begriffe, die in Zusammenhang mit den Kreuzzügen stehen, sodass man gleich einem Hypertext zwischen den Begriffen springen kann. Die Suche beispielsweise nach dem Begriff „Jerusalem“ gestaltet sich auf den ersten Blick etwas problematisch, weil das Lexikon gemäß der klassischen lateinischen Schreibweise „j“ als „i“ behandelt und somit sämtliche Begriffe, deren Anfangsbuchstaben i oder j sind, unter demselben Buchstaben zu finden sind - und dabei unsere Schreibweise, also i für i und j für j, beibehalten.
Der Artikel über Jerusalem selbst bot eine Geschichte der Stadt, sowie eigene Unterpunkte zum Thema Architektur Jerusalems und Wallfahrt, was für das Thema meiner Arbeit gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, zumal religiöse Motive eine große Rolle gespielt haben müssen. Auch finden sich zahlreiche Verweise auf an der Belagerung der Stadt und dem Massaker an ihren Bürgern beiteiligten Personen, die zu weiterem Lesen innerhalb des Lexikons einladen. Persönlich war mir dieses Referenzwerk am sympathischsten, weil es nicht nur ausführliche, sonder auch übersichtliche Artikel zu den von mir gesuchten Begriffen lieferte und außerdem mit umfangreichen Literaturangaben auftrumpfen konnte.
Des Weiteren griff ich zum historischen Lexikon „Geschichtliche Grundbegriffe“, welches interessanterweise in keiner Weise den Begriff „Kreuzzug“ erläutert. So schien mir das „Oxford Dictionary of the Middle Ages“ eine geeignete Alternative und ich wurde unter „crusades“ auch sodann fündig.
Einer Kurzdefinition des Begriffes folgte eine Aufteilung des Artikels in „Origins“ der Kreuzfahrerbewegung; außerdem wurde jedem Kreuzzug ein Unterpunkt gewidmet, wie auch dem Königreich Jerusalem. Neben den im Text zahlreich vertretenen Referenzen auf andere Artikel, findet sich am Ende auch eine Auflistung der wichtigsten verwandten Schlagwörter, sowie eine beschauliche, wenn auch übersichtliche Literaturliste.
Unter dem Schlagwort „Jerusalem“ findet sich eine knappe Geschichte der Stadt, das Massaker wird in einem Absatz abgehandelt, was ich persönlich angesichts des Renommees des Oxford Dictionnarys eher schwach finde. Der Umfang des Wörterbuches würde eine tiefergehende Auseinandersetzung mit dem doch in den Quellen als sehr drastisch geschilderten Massaker nicht nur erlauben, sondern erfordert diese meiner Meinung nach sogar.
Schließlich zog ich auch die Bibliographie „Medievo Latino“ aus dem Jahre 2000 zu Rate. Diese widmet ein ganzes Kapitel ausschließlich Literatur zum Thema „Kreuzzüge“ („Storia delle crociate“). Es werden jedoch nicht einfach Werke aufgelistet, die sich mit den Kreuzzügen befassen, sondern auch abstracts der Werke in der Publikationssprache geliefert - mit ausreichend Italienisch- und Französischkenntnissen ist die Bibliografie daher eine wahre Fundgrube an in Frage kommender Literatur.
Ich habe auch noch andere Referenzwerke zu Rate gezogen, war jedoch ob meiner Ergebnisse teils enttäuscht, weil die von mir gesuchten Begriffe entweder nur in sehr geringen Ausmaß, oder überhaupt nicht behandelt wurden. Insgesamt denke ich, dass es für den Einstieg immer ratsam ist eine Enzyklopädie, oder aber ein Lexikon zu konsultieren (wobei das von mir behandelte Lexikon, 'Lexikon des Mittelalters' , wie ich finde doch sehr enzyklopädischen Charakter besitzt), weil man so einen überblicksmäßigen Einstieg ins Thema und die wichtigste Literatur gleich mit geliefert bekommt. Bibliografien geben zwar (meist) per se keine Information zum Thema, können aber, wenn man bereits über Basisinformationen zu einem Themengebiet verfügt, eine umso schnellere und effiziente Literatursuche ermöglichen.