Montag, 17. Oktober 2011

Über dein Einsatz von Weblogs in den Geschichtswissenschaften

Ob das 21. Jahrhundert als das "Computerzeitalter" in die Menschheitsgeschichte eingehen wird, wird eine Einteilung künftiger Generationen von Historikern sein. Tatsache ist, dass über die zahlreichen Weblogs, die im World Wide Web zu finden sind, schon jetzt Geschichtswissenschaft nicht nur in verstaubten Archiven und ihn Ehrfurcht gebietenden Hörsälen betrieben wird, sondern sie auch Einzug in den Cyberspace gefunden und sich die neuen Technologien zu Nutze gemacht hat.
       Ein besondern positiver Faktor von Weblogs ist ihre unbestreitbare Aktualität. Nahezu täglich kann man auf seriösen historisch-kulturwissenschaftlich orientierten Blogs Neues erfahren, seien es Forschungsergebnisse oder Buchveröffentlichungen, seien es Veranstaltungen oder Verweise auf andere Blogger, die mit neuen Informationen aufwarten. Darüber hinaus bieten Blogs ihren Lesern und Leserinnen die Möglichkeit der Partizipation, sei es in Form von Kommentaren, sei es in Form von 'sharing', das heißt indem Leser die vorgefundenen Informationen auf anderem Wege, etwa über ein Social Network wie Facebook, weiterleiten und so einer noch größeren Leserschaft zuführen.
      Darüber hinaus finde ich den inter- bzw. transmedialen Charakter von Weblogs bemerkenswert und gerade in Bezug auf historische Forschung interessant. Über die Möglichkeiten des Internets gestaltet es sich als ein Leichtes nicht nur reinen Text, sondern auch Bildmaterial, Videos und Quellen in Form von Scans an die User zu bringen und ihnen somit einen direkten Einblick in die Arbeitswelt des Historikers/ der Historikerin zu geben. Außerdem kann auf diese Art und Weise Geschichte auch Menschen schmackhaft gemacht werden, denen wissenschaftliche Literatur zu schwerfällig wirkt bzw. denen der Zugang dazu gänzlich fehlt.
     Jedoch muss betont werden, dass man nicht nur bei der Recherche von Literatur, sondern auch beim Schmökern von Blogs wissen muss, wonach man sucht. Denn obwohl das WWW scheinbar zahllose Verweise und Links ausspuckt, sobald man sich einer Suchmaschine bedient, ist es doch ratsam die Seriosität von Bloggern stets zu hinterfragen - denn schließlich steht es jedem frei dies oder jenes zu posten und die Leserschaft mit wahren oder falschen Informationen zu versorgen. Gerade für nicht professionelle User von Weblogs kann es fatal sein, sich durch wenig seriöse Blogs zu informieren und die präsentierten Inhalte blindlings für voll zu nehmen. Zur Verteidigung der Blogs muss aber gesagt werden, dass auch nicht jede Literatur ein hundertprozentiger Glücksgriff sein muss; ich selbst weiß aus meiner bisherigen Erfahrung, dass beispielsweise historische Atlanten oft gespickt sind mit falschen oder ungenügenden kartografischen Beschriftungen.
   

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen